Shikoku(四国)
Auf Shikoku genießen Sie die wundervollen Naturlandschaften von Meer und Bergen, kulturelle Feste wie das berühmte Awa Odori, heiße Quellen und heilige Stätten. Wer einen tieferen Einblick in die traditionelle japanische Kultur erlangen möchte, ist hier genau richtig. Zudem erwartet ihn ein vielseitiges Naturpanorama. Ob Rundreise oder nur ein Tagesausflug auf eine der umliegenden Inseln, Shikoku ist das perfekte Reiseziel für Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden.
Über Shikoku
Shikoku ist mit etwa 18,800km² zwar die kleinste von Japans vier Hauptinseln, aber in den letzten Jahren für viele Touristen ein reizvolles Reiseziel geworden.
Die Insel ist in die vier Präfekturen Kouchi, Tokushima, Ehime und Kagawa unterteilt. Diese entsprechen den ehemaligen Provinzen Tosa, Awa, Iyo und Sanuki, welche der Insel seinen Namen “Shikoku” (= Vier Länder) verliehen haben.
Zur einen Seite grenzt Shikoku an den Pazifischen Ozean und zur anderen an das Seto-Binnenmeer, welches mit über 3000 Inseln zu den schönsten Binnengewässern der Welt gehört. Shikoku ist mit Honshu über drei Brücken verbunden, was eine bequeme Anfahrt mit dem Zug, Auto und sogar Fahrrad ermöglicht. Sowohl Natur als auch Kultur sind hier regional sehr unterschiedlich, was Shikoku zu einem interessanten Reiseziel für jedermann macht.
Ohenro(お遍路)
Der Shikoku Hachijuu Hakksho oder auch 88-Tempelweg ist der wichtigste buddhistischen Pilgerweg auf Shikoku. Er verbindet auf einem etwa 1400 km langen Rundweg, der sich über die gesamte Insel erstreckt, die 88 heiligen Orte Shikokus. Dabei führt der Weg beginnend in Tokushima durch alle vier Präfekturen, über Berge, entlang der malerischen Küste, durch ländlich Gebiete und kleine Städte.
Ohenro-san werden die Pilger respektvoll von den Anwohnern in den Gemeinden entlang des Shikoku Hachiju Hakksho genannt. Hier sind die Pilger gern gesehen und erhalten oftmals sogenannte o-settai, kleine Gaben, in Form von Lebensmitteln oder Getränken. In ihrer traditionellen, weißen Kleidung und mit Strohhut und Gehstock ausgestattet sind sie leicht zu erkennen. Aber heutzutage pilgern längst nicht mehr nur gläubige Buddhisten auf dem Shikoku Hachiju Hakksho. Viele schließen sich dem Vergnügen an und pilgern mitunter per Fahrrad oder gar in Form einer geführten Tour per Reisebus. Der Pilgerweg ist eine wundervolle Gelegenheit Shikoku und seine Landschaften zu erkunden.
Shimanami-Kaido(しまなみ海道)
Ein besonderes Highlight für alle begeisterten Radfahrer ist die Shimanami-Kaido. Die 60 km lange Route führt von Onomichi in Hiroshima nach Imabari in Ehime und besteht aus zahlreichen Brücken, die über 6 Inseln im Seto-Binnenmeer die beiden Hauptinseln Honshu und Shikoku miteinander verbinden. Die Shimanami-Kaido ist zwar auch eine Schnellstraße, aber dank eines exlusiven Fahrradwegs kommen hier besonders die Radfahrer auf ihre Kosten. Die Route hat viel Sehenswertes zu bieten und mit dem Fahrrad bleibt viel Zeit, die einzelnen Inseln und deren Schätze ausgiebig zu erkunden, wie beispielsweise den imposanten Kosanji-Tempel auf der Insel Ikuchi oder die unberührte Natur der kleineren, unbewohnten Inseln. Natürlich kann die Route auch zu Fuß oder mit dem Auto erkundet werden.
Wetter / Reisezeit / Vegetation
Das Klima auf Shikoku ist feucht und subtropisch mit ganzjährig relativ milden Lufttemperaturen. Nur selten sinken diese im Winter unter den Gefrierpunkt und im Sommer sind Temperaturen über 30°C eher unüblich. Jedoch ist gerade in den Monaten Juni und Juli die Regenzeit sehr ausgeprägt und sorgt für ein schwüles Klima. Im Winter hingegen ist es recht mild mit nur wenig Niederschlag und Temperaturen zwischen 5 und 10°C.
Die beste Reisezeit sind die Monate April und Mai. Hier steigt die Temperatur zum Teil bereits auf angenehme 20°C, aber auch im Oktober ist es noch sehr warm und die Niederschläge lassen nach.
Aufgrund der relativ hohen Niederschlagsmenge und den milden Temperaturen ist Shikoku eine sehr grüne Insel mit dichten, immergrünen Laub- und Mischwäldern. Besonders Zedern und Pinien finden hier perfekte Klimabedingungen vor und sind weit verbreitet.
Verkehrsmittel
Shikoku kann man bequem mit dem Zug erkunden. Das Streckennetz von JR Shikoku Railway verläuft einmal um die gesamte Insel und wird regional von privaten Betreibern ergänzt. Auch Busse können für Tagesausflüge oder auch auf weiteren Strecken genutzt werden. Außerdem kann man mit dem Fahrrad an der Küste entlang einmal um die gesamte Insel fahren und die wunderbare Naturlandschaft an der frischen Luft genießen. Auf die umliegenden Inseln im Seto-Binnenmeer gelangt man am besten mit den örtlichen Fähren.
Wer in abgelegene Gebiete im Inneren der Insel reisen möchte, sollte auch einen Mietwagen in Betracht ziehen.
Übernachtung
Auf Shikoku gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und jede Preislage. In den größeren Städten findet man sowohl hochklassige Hotels als auch einfache Businesshotels und Hostels. Auch traditionelle Unterkünfte wie Ryokan und Minshuku findet man reichlich. Da die Minshuku im Gegensatz zu den Ryokan von Privatpersonen betrieben werden, bietet sich hier die Gelegenheit, den japanischen Lebensalltag hautnah zu erleben. Beide Unterkünfte haben meist ein gemeinschaftliches Bad.
Bei einer Pilgerreise auf dem Hachijuu Hakksho empfiehlt sich zudem eine Übernachtung in einem der vielen Tempel, die zum Teil ausschließlich Pilgern eine Unterkunft bieten. Dabei haben Sie gleichzeitig die Möglichkeit einen tieferen Einblick in das Tempelleben zu bekommen.
Essen
Die Küche auf Shikoku ist sehr vielfältig mit traditionellen und regionalen Spezialitäten. Dabei werden gleichermaßen regionale Produkte von Land und Meer verwendet und auf den vielen lokalen Märkten verkauft. Zu den berühmtesten Nudelgerichten gehören unter anderem Sanuki-Udon, das in einer Brühe aus Sojasoße und Meeresfrüchten und mit diversen Garnierungen serviert wird und Tokushima-Ramen mit seiner stark gewürzten Suppe.
Besonders an der Küste sind Meeresfrüchte fester Bestandteil der lokalen Küche. Bonito ist in ganz Japan ein sehr beliebter Fisch. Die Region Tosa in der Präfektur Kouchi ist berühmt für seinen qualitativ hochwertigen Bonito und die vielfältigen Zubereitungsweisen, wie beispielsweise Katsu no tataki. Hierbei wird nur die Oberfläche des Fisches angegrillt, sodass das Innere roh bleibt.
Eine Spezialität der Präfektur Ehime ist das Reisgericht Tai-meshi, bei dem entweder der Fisch als Ganzes mit Reis gekocht wird oder als Sashimi auf dem Reis aufliegt. Und auch Zitrusfrüchte, besonders Mandarinen, werden auf Shikokus sonnenbeschienen Terassen angebaut.